KI im Hier und Jetzt – Wie beeinflusst sie das Stresslevel von Führungskräften?

Die Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert bereits seit Jahren unseren Arbeitsalltag. Doch welche Auswirkungen hat sie auf das Stresslevel – insbesondere bei Führungskräften? Genau dieser Frage sind wir auf dem Herbst-SUMMIT der ITleague nachgegangen. Dabei haben knapp 60 C-Level-Teilnehmer anonym eine Umfrage beantwortet, deren Ergebnisse tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Stressfaktoren von Führungskräften in Zeiten der Digitalisierung geben.
September 30, 2024

Blogbeitrag: "KI im Hier und Jetzt – Wie beeinflusst sie das Stresslevel von Führungskräften?"

Die Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert bereits seit Jahren unseren Arbeitsalltag. Doch welche Auswirkungen hat sie auf das Stresslevel – insbesondere bei Führungskräften? Genau dieser Frage sind wir auf dem Herbst-SUMMIT der ITleague nachgegangen. Dabei haben knapp 60 C-Level-Teilnehmer anonym eine Umfrage beantwortet, deren Ergebnisse tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Stressfaktoren von Führungskräften in Zeiten der Digitalisierung geben.

Die Ergebnisse der Umfrage im Überblick

Die Umfrage zeigt ein klares Bild: Die Mehrheit der Führungskräfte empfindet ihr Stresslevel als mittel bis hoch. Im Detail ergaben sich folgende Ergebnisse:

  • Mittel – 46 % gaben an, dass es Herausforderungen gibt, sie diese jedoch bewältigen können.
  • Hoch – 35 % fühlen sich oft überlastet und gestresst.
  • Gering – 12 % erleben nur einen geringen Stresslevel.
  • Sehr hoch – 3 % stehen kurz vor einem Burnout.
  • Sehr gering – Lediglich 1 % der Teilnehmer fühlen sich vollkommen entspannt und ausgeglichen.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass KI zwar viele Prozesse erleichtert, gleichzeitig jedoch auch für neue Stressfaktoren sorgen kann. Insbesondere die ständige Verfügbarkeit, die durch KI-gesteuerte Systeme gefördert wird, führt bei vielen Teilnehmern zu einem Gefühl der Überforderung.

Die Rolle der KI im Alltag von Führungskräften

Für Führungskräfte ist die KI ein unverzichtbares Werkzeug geworden. Sie optimiert Arbeitsprozesse, reduziert die Zeit für Routineaufgaben und ermöglicht es, Entscheidungen schneller und fundierter zu treffen. Dennoch gibt es auch hier Schattenseiten, die sich im erhöhten Stresslevel widerspiegeln.

In meinem Vortrag auf dem Herbst-SUMMIT haben wir uns daher intensiv mit diesen Themen auseinandergesetzt:

  • Dopamin und Digital Detox: Durch die ständige Nutzung von KI und digitalen Tools wird unser Gehirn mit Reizen überflutet. Diese ständige Reizüberflutung führt dazu, dass unser Dopamin-Level dauerhaft erhöht ist, was auf Dauer zu Erschöpfung und Abstumpfung führt. Methoden wie Digital Detox und Dopamin-Fasten sind daher wertvolle Ansätze, um eine Balance zwischen Technologie und Erholung zu schaffen​
  • Stress und Gesundheit: Langfristiger KI-Einsatz kann auch physische Auswirkungen haben. Durch die permanente Informationsflut schüttet der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol aus, was langfristig zu Erschöpfung, schlechtem Schlaf und einem erhöhten Burnout-Risiko führen kann​.

KI bewusst und gezielt nutzen

Der Schlüssel, um den Stresslevel unter Kontrolle zu halten, liegt im bewussten Einsatz der KI. Hier einige der Ansätze, die im Rahmen des Herbst-SUMMIT diskutiert wurden:

  1. Gezielter Einsatz der KI: Nutze KI vorrangig für repetitive Aufgaben, um Kapazitäten für kreative und strategische Arbeit zu schaffen. So bleibt die Technologie ein Werkzeug in deinen Händen und übernimmt nicht die Kontrolle über deinen Arbeitsalltag.
  2. Digitale Achtsamkeit: Setze klare Grenzen für die Nutzung von KI und digitalen Tools. Plane regelmäßige Pausen ein, um abzuschalten und dich neu zu fokussieren. Benachrichtigungen auszuschalten und feste Konzentrationsphasen einzuplanen sind hier wesentliche Ansätze​.
  3. Reizreduktion: Vermeide Multitasking und ständige Benachrichtigungen. Stattdessen ist es ratsam, sich auf eine Aufgabe zur Zeit zu konzentrieren und für fokussierte Arbeit klare Zeitblöcke einzuplanen.

Stressbewältigung durch Achtsamkeit und Pausen

Führungskräfte stehen täglich vor großen Herausforderungen, und es ist klar, dass die Implementierung von KI auch hier neuen Stress verursachen kann. Doch durch regelmäßige Reflexion und eine gesunde Balance zwischen Arbeitsleben und Erholung lassen sich diese Herausforderungen meistern. Methoden wie Achtsamkeitsübungen, gezielte Pausen und die bewusste Trennung von Arbeits- und Freizeit sind entscheidende Maßnahmen, um den stressigen Alltag in den Griff zu bekommen.

Besonders in Führungspositionen ist es essenziell, sich selbst immer wieder zu hinterfragen: Nutze ich die KI gezielt als Unterstützung oder fühle ich mich bereits von ihr überrollt?

Abschließende Gedanken

Die Umfrage zeigt, dass viele Führungskräfte die Nutzung von KI als Fluch und Segen zugleich erleben. Es liegt in unserer Hand, die Vorteile der Technologie so zu nutzen, dass sie uns entlastet, ohne uns zu überfordern. Mit klaren Strategien, wie der bewussten Nutzung von KI, regelmäßigen Pausen und einer kritischen Reflexion des eigenen Technologieeinsatzes, kann es uns gelingen, die Balance zwischen Effizienz und Wohlbefinden zu finden.

Was du jetzt tun kannst

Wenn du selbst Führungskraft bist oder Verantwortung in deinem Unternehmen trägst, dann frage dich: Wie setzt du KI in deinem Alltag ein? Gibt es Routineaufgaben, die du an KI delegieren kannst, um dich auf das Wesentliche zu konzentrieren? Setze klare Grenzen für die Nutzung digitaler Tools und sorge für regelmäßige Erholungspausen. So bleibt KI ein wertvolles Werkzeug, das deinen Alltag unterstützt, ohne dich zu überfordern.

Quelle der Umfrageergebnisse: Herbst-SUMMIT der ITleague GmbH 2024, anonyme Umfrage unter knapp 60 C-Level-Teilnehmern.

Weitere Blogartikel anzeigen

alle anzeigen